27.01.2023 Holocaust-Gedenktag in Obermenzing
Theresienstadt
1-Karte von Theresienstadt und Umgebung
„Theresienstadt wurde in der Hitlerzeit als Ghetto bezeichnet, heute rechnet man es zu den KZs. Auch ich nannte es „Ghetto“ und unterschied es von Auschwitz, Dachau und Buchenwald, den KZs, deren Namen ich kannte. Uns hatte man erst aus unseren Wohnungen vertrieben und in Judenhäuser gepfercht, nun sollten wir in eine jüdische Siedlung verschickt werden. Daher Ghetto.
So die Logik. Doch liegt auf der Hand, warum der Ausdruck unzutreffend ist. Ein Ghetto im normalen Sprachgebrauch ist kein Gefangenenlager von Verschleppten gewesen, sondern ein Stadtteil, in dem Juden wohnten. Theresienstadt hingegen war der Stall, der zum Schlachthof gehörte.“
(Ruth Klüger, weiter leben, Göttingen 1992, S. 81.)
2- Ghetto Theresienstadt, Stand Sommer 1944
3- Deportationen nach Theresienstadt und von dort in die Vernichtungslager im Osten
Vom 24. November 1941 bis zum 20. April 1945 | |
wurden nach Theresienstadt deportiert | 141 162 |
im Ghetto Th. starben | 33 456 |
aus dem Lager Th. wurden in den Osten verschickt | 88 196 |
davon kamen ums Leben | 84 500 |
davon überlebten | 3 500 |
insgesamt kamen ums Leben | 118 000 |
insgesamt überlebten | 23 000 |
davon kamen nach dem 1. November ins Lager | 9 000 |
davon wurden entlassen (Schweiz und Schweden) | 1 600 |
davon kamen vor dem 1.11.1944 und blieben im Lager | 10 500 |
Quellen der Abbildungen:
- Karte von Theresienstadt und Umgebung in: Projekt „Erinnern für die Zukunft”, TU Berlin, Fachgebiet Denkmalpflege 1999/2000/2003 Ltg. Prof. Dr. Astrid Debold-Kritter
- Stadtplan Theresienstadt 1944 in: H.G.Adler, Die verheimlichte Wahrheit Theresienstädter Dokumente, Tübingen 1958 Innenseite des vorderen Buchdeckels
- Karte der Deportationen nach und von Theresienstadt in: Martin Gilbert, Nie Wieder. Die Geschichte des Holocaust Berlin-München 2002, S. 81.
Doris Barth
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