27.01.2023 Holocaust-Gedenktag in Obermenzing
Eindrücke inhaftierter Künstler
5- An Eichmanns Adjutanten HSTF Möhrs (r.) und am Lagerkommandanten OSTF Rahm vorbei ziehen die Menschen zum Transportzug nach Auschwitz in der Bahnhofstraße L2. Um den Hals tragen sie ihre Transportnummern.
6- Deportation mit dem Leichenwagen, unsigniert, Herbst 1942
Greise werden mit einem alten Leichenwagen zur Deportation eines "Altentransports" befördert. Er war das einzige Transportmittel für den internen Verkehr im Lager.
Deportationen in das Ghetto Theresienstadt
7- Transport kommt an
Fritz Fritta, 1942
Fotografieren war den Ghettoinsassen verboten. Die hier gezeigten Zeichnungen stammen von in Theresienstadt inhaftierten jüdischen Künstlern, von denen viele später in den Vernichtungslagern im Osten ermordet wurden. Ihre Bilder haben überlebt und fangen die Situation und die Stimmung im Ghetto viel eindrucksvoller ein, als es Fotos können.
8- In der Schleuse, Fritz Fritta, 1942
Eine der Kasematten, die man als "Schleuse" für Ankommende benutzte. Diese gewölbten, unterirdischen und feuchten Räume waren auch tagsüber düster. Sie waren mit zweistöckigen Holzverschlägen ohne Matratzen vollgestellt. Die Menschen saßen oder lagen dicht gedrängt herum, bis sie erst nach einigen Tagen, nach Geschlechtern getrennt, auf meist nicht bessere Quartiere verteilt wurden.
9- Straßenleben
Otto Ungar, 1943
Die Straße L4, im Hintergrund der Festungswall, links davor die Kaserne BV, davor eine der 1942 erbauten Baracken. Das Eckhaus rechts beherbergte den illusorischen „Lebensmittelladen“. Kapuzen, wie sie die Frau vorne rechts trägt, sah man besonders häufig bei älteren Frauen. Typisch ist auch der im Lager hergestellte Kinderwagen aus Holz und dahinter der von Menschen geschobene Wagen mit Eimern.
10- Wohnsaal in der Sudetenkaserne
Fritz Fritta, 1942
11- Gesundheitsdienst, Peter Kien o.J.
Der Gesundheitsdienst für die Alten und Kranken
wurde von freiwilligen Ghettoinsassen ausgeübt.
12- Abschied von den Toten, Fritz Fritta 1942/43
Das Fuhrwerk fährt aus dem Ghetto zum Krematorium
13- Essenholerin
Otto Ungar, 1942
Quellen der Abbildungen
7. Fritz Fritta, Ein Transport kommt an, in: H. G. Adler, a. a. O., S. 257.
8. Fritz Fritta, In der Schleuse, in: H. G. Adler, a. a. O., S. 260.
9. Otto Ungar, Straßenleben, in: H. G. Adler, a. a. O., S. 117.
10.Fritz Fritta, Wohnsaal in der Sudetenkaserne, in: H. G. Adler, a. a. O., S. 258.
11. Peter Kien, Gesundheitsdienst, in: H. G. Adler, a. a. O., S. 206.
12. Fritz Fritta, Abschied von den Toten,
in: H. G. Adler, a. a. O., S.268.
13. Otto Ungar, Essenholerin,
in: H. G. Adler, a. a. O., S. 275.
Recherche: Doris Barth, Geschichtswerkstatt
„Jüdisches Leben im Münchner Westen“
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